18. März 2016
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Um den Müllmengen in den Weltmeeren Herr zu werden, brauchen wir ein breites Maßnahmenbündel und die Kraft und Kreativität der Zivilgesellschaft. Genau deshalb etablieren wir jetzt den ‚Runden Tisch Meeresmüll‘. Die Ziele sind für alle klar: Wir wollen eine intakte Meeresumwelt. Dafür müssen wir verhindern, dass weitere Abfälle in die Meere gelangen und da wo möglich, müssen wir vorhandenen Müll aus dem Meer mehr entfernen. Dabei darf der ökologische Schaden aber nicht größer als der Nutzen sein.“ Stefan Wenzel, Niedersächsischer Umweltminister: „Die Herausforderungen sind enorm. Die Anstrengungen zur Vermeidung von Plastik in der Verpackungsindustrie, bei der Bekleidung, bei Haushaltsartikeln und vielen Alltagsgegenständen müssen verstärkt werden. Mit der Information der Verbraucherinnen und Verbraucher und mehr Umweltbildung wollen wir das Bewusstsein für den Meeresschutz stärken. Der Dreiklang für den Meeresschutz lautet: Umweltgerechte Produktion, umweltgerechte behördliche Regeln und Maßnahmen und umweltgerechtes Verhalten aller.“ Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: „Der meiste Müll im Meer besteht aus Kunststoffen. Das Problem ist also hausgemacht und liegt an uns; was wir produzieren, kaufen, was wir wie konsumieren. Wir müssen viel mehr darauf achten, wie wir mit dem Material Kunststoff umgehen. International, regional und national brauchen wir nun eine enge Zusammenarbeit, um weiteren Müll in unseren Meeren zu verhindern.“ Weltweit werden 100 – 140 Millionen Tonnen an Abfällen in den Meeren vermutet. Die Müllfunde in Nord- und Ostsee bestehen zu rund zwei Dritteln aus Kunststoffen. In der Nordsee werden auf dem Meeresgrund 600.000 Tonnen an Abfällen vermutet. Haupteintragsquellen sind zu relativ gleichen Anteilen einerseits maritime Aktivitäten und hierbei insbesondere die Fischerei und die Schifffahrt, andererseits Tourismus- und Freizeitaktivitäten an Land. Die Abfälle in der Ostsee gehen hauptsächlich auf Tourismus- und Freizeitaktivitäten zurück. Die wichtigste seeseitige Quelle ist hier die Fischerei. Man geht davon aus, dass in der Ostsee jährlich bis zu 10.000 Stellnetze verloren gehen, die jahrelang herrenlos weiterfischen können.
Der Runde Tisch soll die nationalen Maßnahmen gegen Meeresmüll koordinieren und ihre Umsetzung voranbringen. Diese sind im Maßnahmenprogramm der so genannten Meeresstrategie-Rahmenrichtlin
Weitere Informationen findet ihr unter:www.umweltbundesamt.de